Das sind wir

Die Mitglieder der Maximilian-Gesellschaft verfolgen ganz unterschiedliche Interessen. Einige von ihnen präsentieren sich hier in Kurzporträts mit ihren Sammelschwerpunkten, um Kontakte unter Gleichgesinnten zu erleichtern. Stellen auch Sie Ihre Bücherschätze vor! Werden Sie Mitglied!

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Dieter Lehnhardt
(Reiskirchen bei Wetzlar)

Sammelschwerpunkte: Erstausgaben, Deutsche Klassik und Romantik, Gesamtausgaben

Die Freude am Büchersammeln ist eine stetig wiederkehrende: Einesteils an der Eroberung eines neuen Stückes, anderenteils am Wachsen der Sammlung an sich. Das Glücksgefühl ist perfekt, wenn eine schon lange gesuchte Ausgabe ihren Platz im Regal findet.

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Die Regalwände mit ihren bunten, dichtbesetzten Reihen (Platz für Bücher hat der Sammler eh nie genug) verbreiten Harmonie und laden zur Gelassenheit ein. Kleine Portraitplastiken meiner Literaturhelden und allerlei Sächelchen fügen sich mit meinen Büchern zu einem ganz individuellen Erlebnisraum – eben meiner Bibliothek. Bücher, diese guten Freunde, sind einfach da, wenn man sie braucht. Man schlägt sie auf und sie erwachen zum Leben. Der alte Olympier formulierte es unübertrefflich: In Bibliotheken fühlt man sich wie in der Gegenwart eines großen Kapitals, das geräuschlos unberechenbare Zinsen spendet.


Kontakt: DLehnhardt[at]t-online.de

Wulf D. von Lucius
(Stuttgart)

Sammelschwerpunkte: Künstlerbücher, Klassizismus, Art Déco


Künstlerbücher strömen in der Regel eine starke Vitalität aus, ihre oft großen Formate bieten zupackende Bilder, leuchtende Farben, ungewöhnliche Materialien – in allem eben Spiegel künstlerischer Tendenzen der Moderne bzw. der Gegenwart. Von kaum einem Künstler besitzen wir mehr als fünf Werke.
Wir sehen unsere Sammlung also ähnlich wie die Wände eines Museums, das ja ebenfalls von einem Künstler nur eine begrenzte Anzahl von Bildern besitzt und in der Regel bestrebt ist, ein breites Spektrum zu zeigen.


Kontakt: w.d.lucius[at]netcius.net


Martin Näther (Berlin)

Sammelschwerpunkte: Chemie um 1800, Bücher mit Farbmusterproben, Ornithologische Buchillustration

Nein, wenn man in einer Bibliothekarsfamilie aufgewachsen ist, sollte eine Beziehung zu Büchern eigentlich nicht verwundern. Ja, aber alte Bücher? Die spielten für mich tatsächlich erst recht spät eine Rolle, als mich die wissenschaftshistorische Perspektive meiner Unterrichtsfächer zu interessieren begann („The past is the key to the present“, um den Satz eines berühmten Geologen einmal umzudrehen). Dabei stieß ich auf schöne und interessante Werke aus der jeweiligen Epoche, von denen ich einige auch unbedingt für mein Bücherregal erwerben wollte. Immer wieder nahm ich dann auch passende Exemplare mit in den Unterricht und präsentierte sie meinen Schülerinnen und Schülern. Und dabei war es für mich durchaus überraschend, welch nachhaltigen Eindruck die Bücher häufig auch auf Jugendliche in der digitalisierten Welt von heute machen können: Da geht es dann nicht nur (aber auch!) um den Text (die Typographie!), den Inhalt eines Buches, sondern stets auch um das physische Objekt, das man anfassen, in dem man blättern (das Papier!), an dem man riechen möchte.

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Mit der Aura eines Originals lässt sich „Bibliophilie“ also auch in der Schule vermitteln, wobei ich nicht verhehlen will, dass ich manchmal etwas in Sorge um das schöne Buch und das Erreichen des Unterrichtsziels war! Dass sich einer meiner Chemie-Leistungskurse sogar mit Goethes „Wahlverwandtschaften“ beschäftigte, hängt mit der Bedeutung der Zeit um 1800 für die Emanzipation der Chemie als Wissenschaft und damit auch mit meinem Sammlungsschwerpunkt zusammen. Um den roten Faden weiter zu verfolgen: Im 19. Jahrhundert spielte die „bunte“ Seite der Chemie für die Wissensmodernisierung in praktischer und theoretischer Hinsicht eine wichtige Rolle; mein Faible für die Farbenchemie mündete in bibliophiler Hinsicht folgerichtig in der Sammlung von Büchern mit (montierten) Farbmusterproben. Leider waren damals aber die meisten Farbmittel mehr oder weniger giftig, was allerdings den bibliophilen Sammler nicht davon abhalten muss, auch einmal ein Buch mit „schweinfurtergrünem“ Blattschnitt zu erwerben (im Unterricht hieß es dann: bitte nur anschauen, nicht inhalieren …!). Die schönste Seite von Farbe im Buch bietet wohl die farbige Illustrationsgraphik, und so hat mich schließlich das Gebiet der ornithologischen Buchillustration fasziniert. Hier interessiert mich vor allem das Zusammenspiel von Wissenschaft, Kunst und historischer Entwicklung der Reproduktionstechnik. Da bin ich nun eindeutig bei einem ausufernden Sammelgebiet mit allerdings ganz wundervollen (leider meist auch sehr teuren!) Objekten angelangt; aber man könnte ja klein anfangen …


Kontakt: manaether(at)alice-dsl.net

Wilhelm E. Opatz
(Frankfurt am Main)

Sammelschwerpunkt: Architektur in Frankfurt, ab 1945

Als selbständiger Grafiker ist Papier seit vielen Jahren mein bevorzugtest Medium. Aber erst ein Zufall führte mich dazu, Bücher nicht nur zu gestalten sonder auch selbst herauszugeben. Seit 2014 bin ich Mitherausgeber einer Architekturbuchreihe, die sich mit Frankfurter Bauten der Nachkriegszeit beschäftigt.

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Der 1. Band stellte 10 herausragende Bauten der 50er Jahre vor, im Herbst 2022 wird der 5. Band – zu den 90er Jahren – erscheinen, zwei weitere Jahrzehnte sollen folgen. Die Beschäftigung mit Architekturgeschichte beginnt zuallererst mit dem Studium der Publikationen der jeweiligen Jahrzehnte, die Suche nach längst vergriffenen Büchern machte mich zu einem Sammler von Architekturbüchern über Frankfurt.


Kontakt: studio[at]opatz.de

Gisela Reschke
(Hamburg)

Sammelschwerpunkte: Buntpapierfachliteratur

Als junge Frau verzauberten mich Gedichte von Manfred Bachmann. Jede Neuerscheinung musste ich erwerben. Wie auch im Jahr 1960 aus seiner Feder „Irrsal der Liebe“ – im Fischer Verlag. Der Einband zog mich in seinen Bann.

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Ein helles Braun mit abstrahierten Einzeichnungen und das Besondere:
Die Oberfläche war leicht angeraut, die Einzeichnungen spürbar.
Ich kaufte das Bändchen, ging heim, setzte mich in meine Leseecke und eroberte mit den Fingerspitzen und geschlossenen Augen das Überzugspapier.
Meine haptische Wahrnehmung, das Ertasten, faszinierte mich.
Der Inhalt des Buches rückte in den Hintergrund.
Ich erforschte das Papier von Eva Aschoff, einer Buchgestalterin aus Freiburg.
Im Rückblick sehe ich dieses haptische Erlebnis als prägend für meine Zuneigung zum Hand-Buntpapier an. Es öffnete mir die Augen für das Buntpapier allgemein und die Verwendung als „pART des buches“ insbesondere.
Buntpapierfachliteratur wurde zu meiner Obsession. Weltweit suchte ich nach Büchern, deren Inhalt und Aussehen mir das Buntpapier näher brachten. Durch eigene Versuche wurde die Herstellung ermittelt. Dadurch konnte die Fachliteratur hinsichtlich der Autoren in Theoretiker und Praktiker segmentiert werden: Die einen bezeichneten bei Beschreibungen nach dem Aussehen, die anderen nach der Art der Herstellung.
Bücher im Buntpapiergewand, prächtig im Goldglanz, verschlissen von Leserhänden, mit versteckten Buntpapieren im Inneren, mit alten und neuen Texten über die Herstellung sind zu einer prächtigen Sammlung gediehen. Auch jetzt, nach über 60 Jahren, sitze ich gern vor den Regalen und vertiefe mich in buntpapier pART des buches. Entspannung pur!


www.buntpapiererin.de
Kontakt: mail[at]buntpapiererin.de

Ralph Alexander Schippan
(Düsseldorf)

Sammelschwerpunkte: Erstausgaben der Deutschen Literatur aus Aufklärung, Sturm und Drang, Klassik und Romantik

Wenn Goethe in Dichtung und Wahrheit meint: Wir verdanken dem Bücherdruck undenkbares Gute; aber noch einen schöneren Nutzen, danken wir dem lebendigen Umgang mit unterrichteten Menschen und der Freimütigkeit dieses Umgangs, könnte er damit meine Vision im Umgang mit unserer Familienbibliothek beschrieben haben.

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Mein Großvater, Dr. Alexander Schippan, begann in Aachen vor etwa 100 Jahren mit dem Aufbau der Sammlung. Ihr lag von Beginn an die Idee zugrunde, die Zeit um Goethe als die wichtigste Epoche in der deutschen Literatur in möglichst gut erhaltenen Originaleinbänden und in Exemplaren von hervorragender Provenienz zu sammeln. In meiner Bibliothek spüre ich täglich das Fluidum, das aus einem zu Lebzeiten des Verfassers gedruckten Band hervorgeht. Dem Buch als ästhetisch gestaltetem Gesamtkunstwerk sind auch die Aktivitäten meines Projektes „PUNTILLO-Verlag“ gewidmet, in dem unter bibliophilen Aspekten gestaltete illustrierte Werke in kleiner Auflage erscheinen, einige davon zur Dokumentation der Sammlungsexemplare.


Kontakt: ralph.schippan[at]web.de
www.puntillo.de

Wolfgang Schmitz
(Köln)

Sammelschwerpunkte: Geschichte, Kunstgeschichte, Theologie, Buchwesen

Seit meiner Schülerzeit sammele ich deutsche und internationale Belletristik, vor allem aber Literatur zu Geschichte, dazu Kunstgeschichte, Theologie und seit meiner ganz frühen Studienzeit zum Buchwesen, mit dem ich durch eine Vorlesung zu den Anfängen der deutschen Literatur zuerst in Berührung kam (Handschriftenkunde).

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Seit der Ausbildung zum Bibliothekar verlagerte sich der Schwerpunkt im Buchwesen hin zur Druckgeschichte, vor allem der Inkunabelzeit und zum 16. und 17. Jahrhundert, und zur Bibliotheksgeschichte. Rückgrat der wissenschaftlichen Beschäftigung mit dem gedruckten Buch ist neben Nachschlagewerken und Bibliographien sowie Bibliothekskatalogen vor allem eine ausgedehnte Sammlung von Faksimileausgaben und Reprints zu Werken des 15. – 17. Jh.


Kontakt: awschmitz[at]web.de

Ulrich Johannes Schneider
(Leipzig)

Sammelschwerpunkte: Philosophiegeschichte und Enzyklopädistik des 17. und 18. Jahrhunderts

Meine Bibliothek besteht aus neu und antiquarisch gekauften Büchern, auch die Regale sind teils gekauft, teils selbst gebastelt.

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Ich pflege eine Arbeitsbibliothek für kulturhistorische Forschungen zur Bibliotheksgeschichte, zur Wissens- und zur Buchgeschichte. Alles nichts besonderes, mit der Ausnahme einiger weniger Preziosen aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Als Forscher habe ich jederzeit das Bedürfnis, eine große Bibliothek in der Nähe meiner eigenen zu haben.


www.ujschneider.de
Kontakt: ujschneider[at]posteo.de

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