Das sind wir

Die Mitglieder der Maximilian-Gesellschaft verfolgen ganz unterschiedliche Interessen. Einige von ihnen präsentieren sich hier in Kurzporträts mit ihren Sammelschwerpunkten, um Kontakte unter Gleichgesinnten zu erleichtern. Stellen auch Sie Ihre Bücherschätze vor! Werden Sie Mitglied!

Neuzugang:


Martin Näther (Berlin)

Sammelschwerpunkte: Chemie um 1800, Bücher mit Farbmusterproben, Ornithologische Buchillustration

Nein, wenn man in einer Bibliothekarsfamilie aufgewachsen ist, sollte eine Beziehung zu Büchern eigentlich nicht verwundern. Ja, aber alte Bücher? Die spielten für mich tatsächlich erst recht spät eine Rolle, als mich die wissenschaftshistorische Perspektive meiner Unterrichtsfächer zu interessieren begann („The past is the key to the present“, um den Satz eines berühmten Geologen einmal umzudrehen). Dabei stieß ich auf schöne und interessante Werke aus der jeweiligen Epoche, von denen ich einige auch unbedingt für mein Bücherregal erwerben wollte. Immer wieder nahm ich dann auch passende Exemplare mit in den Unterricht und präsentierte sie meinen Schülerinnen und Schülern. Und dabei war es für mich durchaus überraschend, welch nachhaltigen Eindruck die Bücher häufig auch auf Jugendliche in der digitalisierten Welt von heute machen können: Da geht es dann nicht nur (aber auch!) um den Text (die Typographie!), den Inhalt eines Buches, sondern stets auch um das physische Objekt, das man anfassen, in dem man blättern (das Papier!), an dem man riechen möchte.

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Mit der Aura eines Originals lässt sich „Bibliophilie“ also auch in der Schule vermitteln, wobei ich nicht verhehlen will, dass ich manchmal etwas in Sorge um das schöne Buch und das Erreichen des Unterrichtsziels war! Dass sich einer meiner Chemie-Leistungskurse sogar mit Goethes „Wahlverwandtschaften“ beschäftigte, hängt mit der Bedeutung der Zeit um 1800 für die Emanzipation der Chemie als Wissenschaft und damit auch mit meinem Sammlungsschwerpunkt zusammen. Um den roten Faden weiter zu verfolgen: Im 19. Jahrhundert spielte die „bunte“ Seite der Chemie für die Wissensmodernisierung in praktischer und theoretischer Hinsicht eine wichtige Rolle; mein Faible für die Farbenchemie mündete in bibliophiler Hinsicht folgerichtig in der Sammlung von Büchern mit (montierten) Farbmusterproben. Leider waren damals aber die meisten Farbmittel mehr oder weniger giftig, was allerdings den bibliophilen Sammler nicht davon abhalten muss, auch einmal ein Buch mit „schweinfurtergrünem“ Blattschnitt zu erwerben (im Unterricht hieß es dann: bitte nur anschauen, nicht inhalieren …!). Die schönste Seite von Farbe im Buch bietet wohl die farbige Illustrationsgraphik, und so hat mich schließlich das Gebiet der ornithologischen Buchillustration fasziniert. Hier interessiert mich vor allem das Zusammenspiel von Wissenschaft, Kunst und historischer Entwicklung der Reproduktionstechnik. Da bin ich nun eindeutig bei einem ausufernden Sammelgebiet mit allerdings ganz wundervollen (leider meist auch sehr teuren!) Objekten angelangt; aber man könnte ja klein anfangen …


Kontakt: manaether(at)alice-dsl.net

alle Einträge: A-K | L-Z

Johannes Baumgartner
(Freiburg)

Sammelschwerpunkte: Humanismus am Oberrhein in Ausgaben des 15. und 16. Jahrhunderts, Ereignisse zwischen 1789 und 1849 am Oberrhein beiderseits des Rheins, Verfremdungen und Nachahmungen des Struwwelpeters, politische Kinderbücher.

Aufgewachsen am Hochrhein an der Schweizer Grenze und beruflich zwischen Karlsruhe und Freiburg hin- und hergependelt fühlen meine Frau und ich uns der Region am Ober- und Hochrhein verbunden. So entstanden mit der Zeit bibliophile Sammlungen, in der sich naheliegenderweise die seit der Zeit des Humanismus bedeutenden Druckorte wie Straßburg, Basel, Freiburg und Konstanz widerspiegeln.

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Die Struwwelpeter-Sammlung war anfangs eher das Ergebnis des Interesses für das politische Kinderbuch. Entstanden ist über die Jahrzehnte eine umfassende und umfangreiche Sammlung, die die Entwicklung des Struwwelpeters z.B. auf den Gebieten der politischen und gesellschaftspolitischen Verfremdung, der Nachahmungen im Kinderbuch oder gelungener (und auch misslungener) Neuzeichnungen zeigt – bis in unsere heutige Zeit. 1996 und 1998 hatte ich hierzu die erste Bibliographie zum Thema in zwei Bänden unter dem Titel: Der Struwwelpeter, ein Kinderbuch macht Karriere“ herausgegeben.


Kontakt: joh.ann.es(at)t-online.de


Axel Fürst
(Bad Soden am Taunus)

Sammelschwerpunkte: deutsche Literatur, deutsche Geschichte, saarländische und pfälzische Geschichte

Seit meinem 12. Lebensjahr sammle ich, inspiriert durch einen bibliophil beanlagten Onkel, alte Bücher. Am Anfang stand das Schrifttum zur Geschichte meiner saarpfälzischen Heimat, dann erweitert gemäß dem Grundsatz vom Engeren zum Weiteren auf die deutsche Geschichte.

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Angeregt durch Elternhaus und Schule entdeckte ich die klassische Literatur, zunächst allerdings noch nicht in bibliophiler Hinsicht. Dies blieb einer späteren Zeit vorbehalten. Die Mitgliedschaft in fünf bibliophilen Korporationen brachte Einblick in bislang unbekannte Gebiete mit sich, die seitdem auch mein Sammlerherz erfreuen: historische Autographen, Einblattdrucke, Pressendrucke, schöne Einbände oder gar Curiosa wie z. B. die Erzeugnisse des unfreiwilligen Humors. So kann ich nach Jahrzehnten bibliophiler Betätigung durchaus dem dictum des Herrn „Geheimderaths“ beistimmen, daß Sammler glückliche Menschen sind.


Kontakt: afraufue[at]t-online.de

Rudolf Paulus Gorbach
(Utting am Ammersee)

Sammelschwerpunkte: Buchgestaltung, Typografie


Eigentlich bin ich kein Sammler. Meine Bücher »häuften« sich über diverse Interessen zu einer umfangreichen Bibliothek und das sind vor allem die Bereiche der Typografie und Buchgestaltung sowie deren »Tellerränder«.

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In der Lehre vertrete ich hierzu eher strenge Grundlagen von Typografie und Gestaltung. Ich finde es sehr wichtig, dass nicht nur bibliophile Bücher gut gestaltet und produziert werden, sondern auch die oft in hohen Auflagen produzierten Verlagsbände. Schlecht gemachte Bücher ärgern mich als vertane Chance und über jedes gut und sorgfältig gestaltete Buch freue ich mich.


www.typografie-intensiv.de
Kontakt: rpg[at]gorbach-gestaltung.de


Dr. Peter Christian Hauswedell
(Berlin)

Sammelschwerpunkte: Weltliteratur in illustrierten Ausgaben, Pressendrucke und Vorzugsausgaben, sowie das künstlerisch illustrierte internationale Bilderbuch für Kinder.

Eine diplomatische Karriere im Auswärtigen Amt ist nicht gerade günstig für den Aufbau einer Büchersammlung, denn es gab Einsatzorte wie Peking und Hongkong, in denen man seiner Sammelleidenschaft kaum nachgehen kann. Dafür aber auch Orte, wie Boston und London, in denen Auswahl und Anreize dem Sammler deutlich entgegenkommen.

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Ich habe seit jeher Bücher gesammelt und mich seit den siebziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts auf Weltliteratur in illustrierten Ausgaben konzentriert. Heute besitze ich eine Sammlung von etwa 700 Titeln illustrierter Literatur in zumeist bibliophilen und limitierten Ausgaben des 20. Jahrhunderts, insbesondere aus den USA, aber auch aus Großbritannien, Deutschland, Frankreich, der Schweiz und Österreich. Die Sammlung ist nach Illustratoren geordnet. Es sind 330 namhafte Illustratoren vertreten. Darüber hinaus besitze ich etwa 200 Pressendrucke und Vorzugsausgaben ohne Illustration mit zumeist rein typographischer Gestaltung. 
Ein weiterer Schwerpunkt meiner Sammlung ist das zeitgenössische (etwa seit 1930), künstlerisch illustrierte internationale Bilderbuch für Kinder, vornehmlich aus den USA und Großbritannien, dann Deutschland, der Schweiz, Ost- Europa, Skandinavien und Japan. Die Sammlung umfaßt über 6000 Titel. Schwerpunkt ist das Bilderbuch aus den USA und Großbritannien; 57% der Titel sind in englischer Sprache. Aber auch Japan ist mit 64 Titeln in westlichen Sprachen und japanisch-sprachigen Originaltiteln (130) repräsentativ vertreten.


Alle meine Sammlungen sind bibliographisch mit Zustandsbeschreibungen erfaßt. Eine umfangreiche Handbibliothek zu den Themen Buchillustration, Buchkunst und Buchgestaltung, Typographie und Schriftkunst sowie von Werkverzeichnissen zu einzelnen Illustratoren steht für die Bewertung der Bestände und für Ankäufe zur Verfügung.



Kontakt: p.c.hauswedell(at)googlemail.com

Stephanie Jacobs
(Leipzig)

Sammelschwerpunkte: Das Deutsche Buch- und Schriftmuseum der Deutschen Nationalbibliothek in Leipzig bewahrt eine der umfangreichsten Bestände zur Buch-, Medien- und Papiergeschichte. Meine Leidenschaft gilt nicht der privaten Büchersammlung, sondern dem Hüten eines Schatzes „von Dienst wegen“:

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Als Leiterin des Deutschen Buch- und Schriftmuseums der Deutschen Nationalbibliothek in Leipzig habe ich das große Glück, täglich in einem der ältesten Buchmuseen der Welt arbeiten zu dürfen. 1884 als Buchgewerbemuseum in der damaligen Hauptstadt des Buches gegründet, lagern heute ca. 1.2 Millionen Bestandseinheiten in den modernen Magazinen eines Neubaus, den die Deutsche Nationalbibliothek 2011 u.a. für das Museum und seine Schätze errichten ließ. Den Nukleus der Buchbestände bildet das sog. Bibliographische Museum des Dresdener Schneidermeisters Heinrich Klemm, der – mit Damen-Schnittmustern zu Reichtum gekommen – sein Vermögen in eine umfangreiche Sammlung von Frühdrucken gesteckt hat. Die kostbarsten dieser Inkunabeln bewahrt seit 1945 als kriegsbedingt verlagertes Kulturgut die Staatsbibliothek in Moskau, mit der wir derzeit ein groß angelegtes Digitalisierungsprojekt zur virtuellen Rekonstruktion des Altbestandes aufsetzen. Neben umfangreichen Buchbeständen aus dem 15. bis 21. Jahrhundert beherbergt das Museum neun Sammlungen zur Druck-, Papier und Schriftgeschichte: u.a. umfangreiche Archivbestände zur Verlagsgeschichte und zur Papiergeschichte mit der weltweit größten Wasserzeichensammlung, eine Kulturhistorische Sammlung mit Maschinen und Geräten aus der Druckgeschichte, Künstlerbücher oder Vor- und Nachlässe von Typographen und Illustratoren.


Kontakt: S.Jacobs[at]dnb.de

Jens Jenßen
(Göttingen)

Sammelschwerpunkte: Erstausgaben deutscher Literatur von 1750 – 1850. Griechenland-Reisen.

1961 feierte die Maximilian-Gesellschaft ihr fünfzigjähriges Bestehen. Bei der Tagung in Hamburg trafen meine Frau und ich auch Herrn Dr. Erhart Kästner, den Direktor der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel. Seine Bücher „Kreta“ und „Ölberge, Weinberge“ waren für uns der Anlass, als Studenten monatelang Griechenland und seine Inseln zu durchwandern und seitdem unsere Bibliothek „Griechenland-Reisen“ aufzubauen.

Mehr erfahren.. Beim Sammeln und mit weiteren Reisen erweitert sich das Gebiet um Kleinasien und die Levante. – Der Sammler beginnt mit den zahlreichen neueren Erlebnisberichten deutscher und europäischer Reisender und stellt danach fest, dass im frühen 20. Jahrhundert literarisch wertvolle Reisebücher bekannter deutscher Autoren erschienen sind. Auch aus dem 19. Jahrhundert bietet der Antiquariatsmarkt erstaunlich viele, oftmals mit Originalgraphik versehene Erstausgaben englischer, französischer und deutscher Reisebücher. Vor 1820 haben vor allem Engländer und Franzosen die Küsten des östlichen Mittelmeers bereist – wer aber auch ihre Reiseberichte sammeln will, kann diese in einigen deutschen Auktionshäusern oder in London ersteigern und ab und an auch in den Katalogen besonderer deutscher Antiquare finden; naturgemäß haben sie sich vorwiegend in prachtvollen Ganzlederbänden erhalten, und der Sammler muss darauf achten, dass sie noch alle Originalgraphiken enthalten, mit denen sie damals großzügig ausgestattet worden sind. –

So kann der Sammler seine Reisen in frühere Zeiten fortsetzen.


Kontakt: j.jenssen[at]t-online.de

Uwe Jentzsch
(Pyrbaum)

Sammelschwerpunkte: Bereich Geschichte – insbesondere Biographien des 18.- und 19. Jhrhd. – und das Thema Buchwesen.

Als Bücherfreund und Büchersammler sehe ich das Buch nicht allein als reinen Lesestoff und Wissensträger, sondern auch in Hinblick auf Buchgestaltung, seine Körperlichkeit und Materialität.

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Durch Einbandmaterialien wie Pergament oder Leder, der Verwendung von Büttenpapier wie auch einer anspruchsvollen Typographie werden Bücher für mich – über den Text hinaus – auch zu einem visuellen und haptischen Erlebnis.

Es ist die Individualität, die fasziniert, hier insbesondere bei älteren Büchern, die Spuren ihrer Vorbesitzer enthalten. Wenn dann noch ein Eignerzeichen (SupraLibros oder ExLibris) auf den oder die Vorbesitzer hinweisen, ergeben sich in vielen Fällen interessante und aufschlussreiche Provenienz-Recherchen.


Kontakt: uwejentzsch[at]genion.de

Dr. Gerhard Kaucky
(Hofheim am Taunus)

Sammlungsschwerpunkte:
 Ausgewählte Themen aus dem 17. – 19. Jahrhundert

Meine Büchersammlung (oder auch – mein Lesevorat) hat im Lauf der Zeit einige Evolutionen erfahren. Dazu zählen historische Reise- und Gesellschaftsbeschreibungen, Romane und Abhandlungen der Aufklärungszeit (insbesondere aus England und Frankreich), sowie historische Schelmenromane. Auch einzelne Autoren faszinieren mich, u.a. Montaigne, Grimmelshausen, Diderot, Seume, Wezel und nicht zu vergessen; Cervantes. Warum genau diese – vielleicht war es ihr Mut, anders zu sein als die etablierte Autorenwelt.

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Meine Bücher sind manchmal in alten Ausgaben vorhanden, manchmal in neuen, besser übersetzten oder besonders gut kommentierten; „schön oder originell“ sollen sie immer sein.  Was noch an Bücherinteressen kommen wird vermag ich nicht vorherzusehen, immer halte ich mich an das Bekenntnis von Michel de Montaigne: „In den Büchern suche ich bloß das Vergnügen eines honorigen Zeitvertreibs – oder, befasse ich mich eingehender mit ihnen, keine andere Wissenschaft als jene, die zur Selbsterkenntnis führt und mich lehrt, recht zu sterben und zu leben …“ (Essais, Zweites Buch, 10 – Über Bücher).


Kontakt: gerhard.kaucky[at]t-online.de


Reinhard Klimmt
(Saarbrücken)

Sammelschwerpunkte: Exil, Anarchismus, Sozialismus, besondere Bücher aller Art

Eigentlich müssten bei den Sammelschwerpunkten die frühen Taschenbücher als erstes genannt werden. Sie haben mich mein Leben lang begleitet und früh die elterliche Bibliothek und die Volksbücherei ergänzt. Sie umgeben mich noch heute, und wenn ich Fragen habe, wie und warum ich der geworden bin, der ich nun mal bin, finde ich in ihnen mehr Antworten als in den Erinnerungen an die Erziehungsbemühungen meiner Eltern und Lehrer, die sich wirklich Mühe gemacht haben.

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Sie – die Taschenbücher – sind tatsächlich alle real im Haus präsent. Trotzdem nehme ich die frühen Ausgaben immer mit, damit sie nicht in der blauen Tonne landen und könnte mit den Doubletten jede Nachfrage stillen. Ebenso komplett sind die „linken“ Buchgemeinschaften der 20er und 30er Jahre.

Das alles ließ sich mit kleinem Geld bewerkstelligen. Später konnte ich mir dann eine ältere Ausgabe von Montaigne, den ich zu den frühen Anarchisten zähle, leisten oder die von Heinrich Vogeler gestalteten Kropotkin-Ausgaben. In diesem Genre bin ich – wie auch in der Exilliteratur- immer noch unterwegs. Ich schätze Bücher auch als Zeitzeugen, mag unvollkommene Erstausgaben mehr als kommentierte Texte; die Buchgestaltung der frühen Auftritte interessiert mich mehr als die der neuesten Ausgaben – wobei ich bei Pressendrucken gerne eine Ausnahme mache. Meine Familie ist sich immer noch uneinig, ob sie mich als Büchernarren, Bibliophilen oder Bibliomanen einzuordnen hat. Jedenfalls wäre ein Tag ohne Bücher oder Zeitungen schwer auszuhalten. Ein Suchtfaktor ist wohl gegeben. Dies mag wohl der Grund sein, dass ich in meinem dritten Leben als Publizist und eifriger Ehrenamtler mit anderen eine Buchhandlung betreibe und ein Antiquariat gegründet habe. So bin ich weiter auf den Messen, jetzt auf beiden Seiten des Tresens, präsent und es ist Bewegung im Haus und in den Regalen. Manches – auch Liebgewonnenes – geht, dafür kommt Neues. Denn: Für jeden Sammler ist das Erwerben viel schöner als das Haben.


Karl-Heinz Knupfer
(Köln)

Sammelschwerpunkte: Antiquariats- und Auktionsgeschichte. Bedeutende Bibliophile und ihre Bibliotheken

Diebstahl, Fälschung, Betrug: womit man täglich umgeht, das treibt auch des Nächtens um.

Ich denke hierbei an die unterhaltsame und romanhafte Gestaltung der Bücher- und Kunstwelt mit Schwerpunkt auf dem Buch- und Kunsthandel, Fälschung und Raub. Das geht über die im englischsprachigen Raum beliebten Bibliomysteries hinaus. Am Anfang standen bei mir die Bestseller ,Der Name der Rose‘ (1982) von Umberto Eco und die ,Lügenlandschaft‘ (1991) von Peter Watson. In letzterem, wohl weniger bekannten Werk, wird eine Schatzsuche durch verschlüsselte Hinweise in einem Gemälde des 16. Jahrhunderts erzählt.

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Durch die Verfilmung mit Johnny Depp unter dem Titel ,Die neun Pforten‘ wurde das Buch ,Der Club Dumas‘ (1995) von A. Perez-Reverte berühmt. Im Buch gibt es allerdings noch einen weiteren Erzählstrang, der im Film völlig fehlt. Der Buchexperte Corso muss die Echtheit einer Handschrift bestätigen und man erfährt viel über A. Dumas. Ein weiteres Lieblingsbuch ,Der Schatten des Windes‘ (2003) und seine Fortsetzungen von Carlos Ruiz Zafón führte mich auch zu J. L. Borges und A. Manguel.


Mit Hilfe meines Buchhändlers vor Ort hatte und habe ich das Glück, beständig neue interessante Werke dieses Genres zu finden. Inzwischen sind etwa 250 zusammen gekommen und ständig werden es mehr. Da dies für mich Bettlektüre ist, steht Unterhaltung vor Belehrung, doch auch mitten in der Nacht kann ich mich in manchen dieser Bücher über sachliche Ungenauigkeiten ärgern.


Weitere Hinweise zum Thema werden gerne entgegen genommen unter: khknupfer[at]gmail.com

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